Für die steigenden Anforderungen an die Ablaufqualität von Abwasserreinigungsanlagen sind Membranbelebungsanlagen (MBR-Anlagen) durch ihre hohen Reinigungsleistungen bezüglich den Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff sowie die Zurückhaltung von Bakterien eine geeignete Lösung. Ziel dieser Untersuchung war es, auf der Grundlage zweier in Berlin mit kommunalem Abwasser betriebenen MBR-Anlagen die Kosten semizentraler MBRAnlagen in Abhängigkeit von ihrer Größe und ihrer Reinigungsleistung zu vergleichen. Es handelt sich bei diesen Anlagen um eine Demonstrationsanlage für 130 EW und eine Pilotanlage für 50 EW, wobei sich die Technisierungsgrade und Reinigungsziele der beiden Anlagen stark unterscheiden. Ein Upscaling machte den Vergleich zwischen MBR-Anlagen mit Größen von 50 bis 5.000 EW möglich. Die Investitionskosten wurden anhand der einzelnen Anlagenteile aufgegliedert und für größere Anlagen mit Hilfe der Kapazitätsmethode abgeschätzt. In die Betrachtung der Betriebskosten gingen Personal-, Schlammentsorgungs-, Energie- und Chemikalienkosten sowie die Kosten für Wartung und Instandhaltung und die Abwasserabgabe ein. Aus den ermittelten Investitions- und Betriebskosten wurden mit einer dynamischen Kostenvergleichsrechnung die durchschnittlichen Jahreskosten berechnet. Um die Reinigungsleistung zu bewerten, wurde eine Einteilung in Reinigungsklassen mit unterschiedlichen Eliminationsraten für den chemischen Sauerstoffbedarf, Stickstoff und Phosphor vorgenommen, in die die MBR-Anlagen eingeordnet wurden. Die Untersuchung ergab, dass die vergleichsweise hohen spezifischen Kosten der betriebenen Anlagen mit zunehmender Anlagengröße stark abfallen. Sie sinken bei einer Anlagengröße von 1.000 EW auf ca. 2 €/m³. Die Erreichung einer hohen Ablaufgüte kann durch unterschiedliche Technologien erzielt werden. Es ist dafür bei den untersuchten MBR-Anlagen ein hoher Chemikalienaufwand oder ein hoher Energieaufwand nötig.