Abstract

Organische Spurenstoffe wie Rückstände von Arzneimitteln oder Kosmetika können auf Wasserlebewesen bereits in geringen Konzentrationen negative Auswirkungen haben [1]. In der Schweiz werden bis 2040 ausgewählte Abwasserreinigungsanlagen (ARA) mit Reinigungsstufen zur Spurenstoffelimination ausgerüstet. Heute sind bereits auf zehn Kläranlagen die neuen Reinigungsstufen in Betrieb. Für diesen ARA-Ausbau eignen sich Verfahren mit Ozon, Pulverkohle (PAK) oder granulierter Aktivkohle (GAK) [2]. Die Belastung der Gewässer durch organische Spurenstoffe geht dadurch deutlich zurück, was zu einer Verbesserung der Wasserqualität führt [1, 3]. Der Nutzen dieser Reinigungsstufen ist somit unbestritten. Deren Betrieb benötigt aber zusätzliche Betriebsmittel, was wiederum Treibhausgasemissionen und andere Umweltauswirkungen verursacht. ARA tragen nur im tiefen Prozentbereich zu den gesamten Schweizer Treibhausgasemissionen bei, und die Spurenstoffelimination ist lediglich eine von mehreren Reinigungsstufen. Dennoch sollten die mit dem Betrieb dieser zusätzlichen Reinigungsstufen verbundenen Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering ausfallen. Der vorliegende Artikel verdeutlicht, welche Faktoren stark zum CO2-Fussabdruck der verschiedenen Verfahren auf Schweizer Kläranlagen beitragen. Dieses Wissen kann bei der Planung und hauptsächlich bei der Betriebsoptimierung von Reinigungsstufen zur Spurenstoffelimination unterstützen. Viele CO2-sparende Massnahmen führen auch dazu, dass die Kosten für Betriebsmittel und Strom sinken. Klimafreundlicher Gewässerschutz kann sich also auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnen.

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