Die Einwohner:innen der Metropolregion Berlin können sich an einem Großprojekt beteiligen, das Lösungen für die Anpassung der Region an die Auswirkungen des Klimawandels erprobt und entwickelt. Im Rahmen des von der EU geförderten Projektes IMPETUS arbeiten vier regionale Organisationen federführend am Aufbau eines Demonstrationsstandorts für die regionale Wasserwirtschaft: das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherschutz und Klimaschutz (SenUMVK) und das Global Climate Forum e.V. (GCF). Als Auftakt für ein vielfältiges Aktionsprogramm, an dem sich Bürger:innen, Wissenschaftler:innen, Umweltverbände, Industrie, Medien und andere Interessierte beteiligen können, laden KWB, SenUMVK, BWB und GCF die Menschen vor Ort ein, ihr regionales Wissen, ihre Expertise, ihre Sorgen und Ideen bis zum 7. Mai in einer Umfrage zu teilen.
Hier geht’s zur Umfrage.
Englische Umfrage ebenfalls verfügbar.
Mit einem Budget von 14,8 Millionen Euro und einer Laufzeit von 4 Jahren trägt IMPETUS entscheidend zur Beschleunigung der europäischen Reaktion auf den Klimawandel bei. Die Metropolregion Berlin ist die "kontinentale" Fallstudie des IMPETUS-Projekts und damit einer von sieben Standorten in verschiedenen bioklimatischen Regionen in ganz Europa, an denen innovative Lösungen zur Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel getestet und demonstriert werden sollen. Weitere Standorte befinden sich in Lettland, Griechenland, Italien, Spanien, Norwegen und den Niederlanden.
Wasser Risiken
Die Stadt Berlin und ihre Metropolregion sind auf Grundwasser als Quelle für die Trinkwassergewinnung angewiesen. Die gereinigten Abwässer werden derzeit in die lokalen Oberflächengewässer zurückgeführt, was zu einem teilweise geschlossenen Wasserkreislauf im Stadtgebiet führt. Das Land Brandenburg ist in höherem Maße auf Wasser für Industrie, Landwirtschaft und Ökosysteme angewiesen. Obwohl die Region über eine relativ große Fläche an Flüssen und Seen verfügt, ist der natürliche Abfluss gering und die Niederschläge nehmen ab. Der zunehmende Druck des Klimawandels wirkt sich auf den natürlichen Wasserkreislauf aus. Bis 2040 wird ein Rückgang des natürlichen Oberflächenwasserabflusses im Sommer um 40 % erwartet.
Beteiligen Sie sich an der Lösung für das Problem des Klimawandels
Der kontinentale Demonstrationsstandort bietet Bürger:innen, Unternehmen, der Industrie, den Medien und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft die Möglichkeit, gemeinsam mit multidisziplinären Forschungsteams und umweltpolitischen Entscheidungstragenden an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen, mit dem Ziel, eine dauerhafte Zusammenarbeit in der Metropolregion Berlin zu etablieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, Informationen zu sammeln, Instrumente zu entwickeln, Wissen aufzubauen und weiterzugeben, um die regionalen Herausforderungen des Klimawandels auf präzise und wirksame Weise anzugehen. Erfolgreiche Lösungen könnten die lokale Politik informieren und haben darüber hinaus das Potenzial, in anderen deutschen oder europäischen Regionen ebenfalls Anwendung zu finden. Damit kann Gemeinden und Kommunen geholfen werden, resilienter zu werden und sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen.
Lokale Organisationen, lokaler Fokus
KWB, BWB, SenUMVK und GCF übernehmen die führende Rolle bei den IMPETUS-Projektaktivitäten in der kontinentalen Region, wo sie in einem sogenannten „Entscheidungstheater“ ein regionales Wassermanagement aufbauen werden. Das KWB ist ein internationales gemeinnütziges Forschungszentrum, das sich auf städtische Wassersysteme konzentriert und das kontinentale Standortteam und die Demonstrationsaktivitäten koordiniert. Die BWB sind das öffentliche Versorgungsunternehmen, das für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in Berlin zuständig ist. Die BWB tragen zu IMPETUS bei, indem sie Daten und Erfahrungen aus dem Management des städtischen Wasserkreislaufs in Berlin bereitstellen. SenUMVK ist für die Fach- und Rechtsaufsicht über die BWB, für den Grundwasserschutz, die Bewirtschaftung der Oberflächengewässer und die Sicherheit der Trinkwasserversorgung zuständig. Im Rahmen von IMPETUS ist SenUMVK in vielen Aufgabenbereichen mitverantwortlich. Das GCF ist eine globale Vereinigung, die Forschung im Zusammenhang mit dem Klimawandel und damit verbundenen Herausforderungen betreibt. Das GCF ist ein wichtiger Partner in Hinblick auf die erfolgreiche Umsetzung von Aktivitäten des kontinentalen IMPETUS-Demonstrationsstandorts sowie für die Stärkung der Wirkmächtigkeit des Projekts.
“Dies ist eine besondere Gelegenheit, sich zu engagieren, ein kollaboratives Netzwerk zu schaffen und Lösungen für die Zukunft unserer Region, unserer Communities und unseres Landes zu entwickeln. Wir laden alle mit Interesse oder Wissen über den Klimawandel und seine lokalen Auswirkungen ein, uns zu helfen, diese wichtige Arbeit anzustoßen. Die Teilnahme an unserer Umfrage ist dafür der erste wichtige Schritt.”
- Hella Schwarzmüller, KWB Leiterin der Abteilung Grundwasser
IMPETUS: Klimaverpflichtungen in die Tat umsetzen
Das am 1. Oktober 2021 gestartete Projekt IMPETUS hat das Ziel, Klimaverpflichtungen in greifbare, schnell wirksame Maßnahmen zum Schutz von Gemeinschaften und des Planeten umzusetzen. Das IMPETUS-Projektkonsortium besteht aus 32 Partnerorganisationen aus 9 europäischen Ländern. Das auf vier Jahre angelegte Programm ist Teil einer Reihe von Projekten, die die Ambitionen der Europäischen Union unterstützen, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt zu werden. IMPETUS arbeitet eng mit den Schwesterprojekten zum Klimawandel REGILIENCE, ARSINOE und TransformAr zusammen. Das EU-Green-Deal-Projekt IMPETUS wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 101037084 gefördert.