Um einen guten Gewässerschutz zu gewährleisten und die Europäische Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen, sollten stofflich oft unterschätzte Niederschlagsabflüsse aus dem Trennsystem behandelt werden. Vor allem Straßenabflüsse von stark befahrenen Straßen, Kreuzungen und Abflüsse von viel genutzten Parkplatzflächen weisen eine hohe Schadstoffbelastung auf. Besonders im dicht besiedelten urbanen Raum ist eine zentrale Behandlung von Straßenabflüssen zum Beispiel mit Retentionsbodenfiltern oder Regenklärbecken mit Sedimentationswirkung aus Platzgründen nicht immer möglich. Um dennoch behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser zu reinigen, stellen dezentrale Technologien eine Alternative dar. Es existieren unterschiedliche Anlagen auf dem Markt, welche auf dem Prinzip der Abscheidung durch Sedimentation, Filtration und Adsorption oder auf einer Kombinationen dieser Verfahren basieren. Am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der TU Berlin wird zur Zeit in enger Kooperation mit der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbh, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin, den Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Stadtreinigung das Projekt „Dezentrale Reinigung von Straßenabflüssen“ durchgeführt. Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Technologien zur dezentralen Reinigung von Straßenabflüssen im öffentlichen Straßenraum in Berlin (Clayallee) sowie auf einem Betriebshof der Berliner Stadtreinigung untersucht. Dazu werden bereits vorhandene Schächte im Straßenraum umgerüstet bzw. neu errichtet und um zusätzliche Probenahmemöglichkeiten ergänzt und mit automatischen Messeinrichtungen ausgerüstet. Ferner erfolgt die Aufnahme betrieblicher Daten.. Parallel dazu wurde ein Teststand im Technikum des Instituts für Bauingenieurwesen der TU Berlin aufgebaut, an dem die dezentralen Systeme unter definierten und reproduzierbaren Bedingungen auf ihre hydraulische Leistungsfähigkeit und ihr stoffliches Rückhaltevermögen getestet werden.
Dezentrale Reinigung von Straßenabflüssen - Forschungsprogramm UEP II Berlin