Trinkwasserbrunnen unterliegen natürlichen Alterungsprozessen, unter anderem der Verockerung (Wiacek 2006). Es wurden mehrere Biofilmproben aus der Rohwasserleitung des Wasserwerks Stolpe-Berlin entnommen (Kapitel 1.4/ 2.2.1). Die Proben die von der TU-Berlin zur Verfügung gestellt wurden, wurden kultiviert und anschließend mit mikrobiologischen Methoden charakterisiert (Kapitel 3.4). Vier Stämme, die verstärkt Eisenablagerungen und dunkle Kolonien aufwiesen, wurden für Folgeversuche (Kapitel 3.2/ 3.3) eingesetzt. Alle Versuchsergebnisse deuten daraufhin, dass Eisenhydroxid einen großen Einfluss auf die Wirkung des H2O2 auf Biofilme hatte (Kapitel 3). Es hat sich ergeben, dass eisenoxidierende Bakterien und mit ihnen assoziierte Bakterien (Kapitel 3.6) effektiv zu bekämpfen sind, wenn die sie umgebenden Eiseninkrustierungen vorher gelöst werden (Kapitel 4.1.5). Sowohl in den Plattenversuchen, als auch in den Versuchen mit den Biofilmen, haben Oxalsäure und die EDTA-Lösung die besten Ergebnisse erzielt, in bezug auf die sich lösenden Eiseninkrustierung und der nachfolgenden Reduzierung der Zellzahlen mit H2O2. Auch wenn diese Stoffe nicht in verockerten Trinkwasserbrunnen eingesetzt werden können, dienten sie doch dazu, die negative Wirkung des Eisenhydroxids bei der Biofilmbehandlung mit H2O2 zu verdeutlichen.
Untersuchungen zur Morphologie eisenoxidierender Grundwasserbakterien und ihrer Toleranz gegenüber Wasserstoffperoxid