Die energetischen Potenziale in kommunalen Kläranlagen werden nur unzureichend ausgeschöpft und bleiben in Klimaschutzmaßnahmen häufig unberücksichtigt. Kläranlagen gehören jedoch zu den größten kommunalen Stromverbrauchern und haben dadurch einen signifikanten CO2-Fußabdruck. Im Vorhaben REEF 2W, das von der EU im Rahmen des Programms INTERREG 2 gefördert wird, wird mit Blick auf öffentliche Infrastrukturen von Städten und Gemeinden ein Entscheidungstool zur strategischen Planung entwickelt. In diesem Tool können neue Technologien in die bestehende Anlagensituation integriert werden, um eine höhere Energieeffizienz und eine Verbesserung der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen zu erzielen. Dies soll durch Kombination und Integration der Sektoren Abfall- und Abwasserbehandlung erreicht werden. Das Projekt untersucht im Rahmen der Toolentwicklung die Ressourcenströme und notwendigen technischen Infrastrukturen. Ein Kernstück bildet dabei die Co-Fermentation von Klärschlamm und Bioabfall während deFaulungsprozesses, wodurch sich die Wärme- und Energieerträge (Strom oder Gas) beträchtlich steigern lassen können. Daneben werden neue Wege zur Nutzung des anfallenden Faulgases aufgezeigt, z. B. Gasaufbereitung und Einspeisung ins Gasnetz sowie Power-to-Gas Technologie. Ziel des Excel-basierten Entscheidungstools ist es letztlich, verschiedene innovative Technologiekombinationen energetisch, wirtschaftlich und ökologisch mit dem aktuellen Status zu vergleichen.
Projekt REEF 2W – energetische Potenziale ausschöpfen