Klimaschutz ist heute auch für den Wassersektor eine essentielle Aufgabe. Neben den direkten Emissionen auf Anlagen und den energiebedingten Klimagasen spielen auch die vor- und nachgelagerten Prozesse der Unternehmenstätigkeit („Scope 3“) eine Rolle bei der Berechnung der gesamten Treibhausgasemissionen. Hierzu zählen eingekaufte Güter wie Chemikalien sowie beauftragte Dienstleistungen wie Bauarbeiten oder die Entsorgung von Abfällen.

Obwohl es allgemeine Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols für die Bilanzierung dieser Scope-3-Emissionen gibt, fehlt bisher eine genaue Methodik, um diese im Wassersektor zu erfassen und zu berechnen. Das KWB erarbeitet daher zusammen mit den Berliner Wasserbetrieben im Projekt SCOPE3M eine angepasste Methodik für Unternehmen, um ihre Treibhausgasemissionen im Scope 3 erfassen und berichten zu können. Hierbei werden Betriebsdaten des Unternehmens in vordefinierter Form gesammelt und mit entsprechenden Treibhausgas-Emissionsfaktoren versehen.

Das Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf der Entwicklung einer Methodik, mit der die wesentlichen Scope-3-Emissionen des Unternehmens nachvollziehbar, regelmäßig und mit vertretbarem Aufwand erfasst werden können. Diese Methodik ist von großer Bedeutung für eine Analyse der aktuellen Treibhausgasemissionen, aber auch für die Entwicklung von Minderungsmaßnahmen und deren Erfolgskontrolle. Durch unsere Arbeit in SCOPE3M helfen wir aktiv mit, die Wasserwirtschaft langfristig klimafreundlicher zu gestalten.