SafeCREW: Klimaresilientes und sicheres Management für desinfizierende und nicht-desinfizierende Wasserversorgungssysteme

Um eine Übertragung von Krankheiten über das Wasser zu verhindern, ist dessen mikrobiologische Unbedenklichkeit für die Wasserversorgung von entscheidender Bedeutung. Obwohl Grundwasser in vielen Gebieten der Welt die Haupttrinkwasserquelle ist, gibt es nur relativ wenige Studien über den Verbleib und den Transport von mikrobiologischen Krankheitserregern im geologischen Untergrund und deren Folgen für die menschliche Gesundheit.

Um eine mikrobiologisch unbedenkliche Wasserversorgung zu gewährleisten ist häufig die chemische Desinfektion des Trinkwassers vor und während der Verteilung im Trinkwassernetz erforderlich. Sie führt jedoch zur Bildung von Desinfektionsnebenprodukten (DNP), von denen einige eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Studien zeigen, dass sich von den derzeit mehr als 600 charakterisierten DNP mehr als 100 als genotoxisch erwiesen haben.

Das Projekt SafeCREW wird sich auf die a) hygienische Qualität bei der Uferfiltration und b) chemische Desinfektion und die Bildung von DNP konzentrieren. Anhand von drei Fallstudien in Nord- und Südeuropa wird das Auftreten von DNP und das Verhalten von Pathogenen unter verschiedenen Randbedingungen untersucht: Die deutsche Fallstudie umfasst Berlin und Hamburg, wo Managed Aquifer Recharge (MAR), also die gezielte Anreicherung von Wasser im Grundwasserleiter, und umgebendes Grundwasser als Trinkwasserquellen genutzt werden. Die Standorte in Deutschland können als „naturnahe Trinkwasserversorgung“ bezeichnet werden: In beiden Städten besteht die technische Trinkwasseraufbereitung aus einer Belüftung und Schnellsandfiltration ohne chemische Desinfektion. An diesen beiden Standorten soll die Bildung von DNP infolge einer möglicherweise durch den Klimawandel notwendig werdenden chemischen Desinfektion untersucht werden.

In Berlin ist die Untergrundpassage im Grundwasserleiter während der Uferfiltration die wichtigste hygienische Barriere, um mikrobiologisch einwandfreies Trinkwasser zu gewährleisten. Mikrobiologische Messungen im Uferfiltrat stehen vor der Herausforderung, dass die zu untersuchenden Indikatoren oft schon nach kurzer Aufenthaltszeit mit konventionellen Methoden nicht mehr nachweisbar sind. Das KWB wird eine geländetaugliche Probenahme-Methode zur Gewinnung von Bakterien, Viren und Parasiten aus großvolumigen Wasserproben nutzen. Dadurch lässt sich der Rückhalt von Pathogenen in der Untergrundpassage besser abschätzen und die gewonnenen Erkenntnisse werden zu einer Neubewertung von gesundheitlichen Belastungen anhand einer quantitativen mikrobiologischen Risikobewertung (QMRA) führen.  

Das Projekt SafeCREW wird dazu beitragen, die europäische Wasserwirtschaft auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und den Schutz der Trinkwasserverbraucher:innen in der EU zu stärken. In diesem Kontext leistet das KWB insbesondere mit einer Neubewertung der mikrobiologischen Risiken für die menschliche Gesundheit einen wichtigen Beitrag.

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