Integrierte Ansätze für den gemeinsamen Schutz und die Regeneration natürlicher Seen im Sinne des europäischen Naturerbes
Europas natürliche Seen stehen unter enormem Druck. Trotz der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie befinden sich viele von ihnen in einem alarmierenden ökologischen Zustand. Belastungen durch Nährstoffe, Schadstoffe und die wachsenden Auswirkungen des Klimawandels setzen den Gewässern massiv zu. Doch es gibt Hoffnung: Wie können wir die Gesundheit unserer Seen wiederherstellen und gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft sichern?
Das Forschungsprojekt ProCleanLakes hat genau diese Herausforderung im Blick. Mit innovativen, naturbasierten Lösungen möchte das Projekt die Funktionen und die ökologische Balance natürlicher Seen schützen und regenerieren. In drei Pilotprojekten – an Seen in Norwegen, Rumänien und Griechenland – zeigt das Team, wie sich diese Maßnahmen gezielt und praxisnah umsetzen lassen.
Drei Seen, drei Herausforderungen – eine Mission
Jeder der ausgewählten Seen steht vor ganz eigenen Problemen. Und genau hier setzt ProCleanLakes an:
Norwegen: Ein Gletschersee kämpft mit Schwermetallbelastungen aus alten Bergbauaktivitäten.
Rumänien und Griechenland: Hier dominieren hohe Nährstoffbelastungen sowie fallende Wasserspiegel während Trockenperioden.
Das Projektteam entwickelt maßgeschneiderte naturbasierte Lösungen, die gemeinsam mit lokalen Partnern und Interessengruppen umgesetzt werden. Der Clou? Diese Ansätze sollen nicht nur vor Ort wirken, sondern als Best-Practice-Beispiele für andere europäische Seen dienen.
Warum naturbasierte Lösungen zukunftsweisend sind
Naturbasierte Lösungen bieten mehr als nur kurzfristige Schadensbegrenzung. Sie setzen auf die Kraft der Natur, um Seen widerstandsfähiger gegen Umweltstress zu machen und gleichzeitig die Lebensqualität für Anwohnende und Ökosysteme zu verbessern. So wird nicht nur die Wasserqualität langfristig gesteigert, sondern auch der ökologische Kreislauf unterstützt – ein Gewinn für Mensch und Umwelt.
Der digitale Blick auf die Seen: Fernerkundung als Schlüsseltechnologie
Das KWB bringt seine Expertise zur Verwendung von Fernerkundungsdaten (remote sensing) ins Projekt ein. Mithilfe von Satellitendaten wird untersucht, wie die Auswahl passender naturbasierter Lösungen unterstützt werden kann und wie sich deren Erfolg bei der Verbesserung der Wasserqualität überwachen lässt.
Durch die Kombination von Satellitenzeitreihen mit den ökologischen Kennwerten der Wasserrahmenrichtlinie sowie meteorologischen und geographischen Daten entsteht ein umfassendes Bild der Seen. Besonders spannend: Die Gewässer liegen in unterschiedlichen Klimazonen, was wertvolle Einblicke in die Übertragbarkeit der entwickelten Methoden bietet.
Ein Leitfaden für ganz Europa
ProCleanLakes liefert jedoch weit mehr als wissenschaftliche Erkenntnisse. Gemeinsam mit den Projektpartnern entsteht ein praxisorientierter Leitfaden, der zeigt, wie sich naturbasierte Lösungen effektiv, nachhaltig und skalierbar an europäischen Seen umsetzen lassen.
Das Ziel: Eine nachhaltige Perspektive für Europas Seen. Denn saubere, gesunde Gewässer bedeuten nicht nur eine bessere Umwelt – sie sichern auch unsere Zukunft.