In der Region Berlin-Brandenburg ist die Versalzung von Grundwasser durch den Aufstieg salinarer Tiefenwässer ein weitverbreitetes Problem. Rund 29% der Fläche ist bereits von dieser geogenen Grundwasserversalzung betroffen. Den Einfluss dieser Versalzung auf die Trinkwasserversorgung und mögliche Gegenmaßnahmen untersucht das Projekt GeoSalz.
Im Raum Berlin stehen – je nach Standort – bis zu 3 Grundwasserleiterkomplexe zur Verfügung, deren nutzbares Wasserdargebot in Ergänzung zu Uferfiltration und Grundwasseranreicherung die Trinkwasserversorgung der Stadt Berlin sichert. Dieses sogenannte Süßwasserstockwerk wird durch eine 80 bis 100 Meter dicke geologische Einheit, den Rupelton, hydraulisch weitgehend vom darunter liegenden Salzwasserstockwerk isoliert. An Fehlstellen des Rupeltons, z.B. an kaltzeitlichen Erosionsrinnen, kann es jedoch zum Aufstieg hoch konzentrierter Salzwässer kommen, welches die Süßwasserspeicher in vielen Fällen irreversibel kontaminiert. Dies kann ein natürlicher Prozess sein, der jedoch verstärkt werden kann, wenn die Grundwasserförderung lokal eine hydraulische Entlastung bewirkt und zu einer Mobilisierung salinarer Tiefenwässer beiträgt.
Für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen ist es notwendig, Salzaufstiegsstellen zu identifizieren und die zeitliche und räumliche Dynamik der Versalzung im Untergrund besser zu verstehen. Der vorgeschlagene Ansatz beinhaltet die Kombination von Untersuchungen der Grundwasserbeschaffenheit mit geophysikalischen Messungen sowie der Auswertung von Hydrochemie und Isotopenmessungen. Parallel werden ein hydrogeologisches Strukturmodell und verschiedene Modelle erstellt. Ziel des Projekts ist es, neue Konzepte für den Brunnenbau und -betrieb an besonders betroffenen Galerien für einen nachhaltigen Brunnenbetrieb zur Vermeidung von Salzwasseraufstieg zu entwickeln.
Fotos von Iryna Dazhura für KWB