Die digitale Transformation führt nicht nur zu technologischem Fortschritt, sondern auch zu einer Aktualisierung der Definitionen und Verständnisse von gemeinwohlorientierter Daseinsvorsorge. Digitale, datengetriebene Dienste können jedoch aufgrund von Rechtsunsicherheit und dem Fehlen eines organisatorischen Rahmens oft nicht erfolgreich eingeführt und verwaltet werden.
Innovationen im Smart-City-Bereich benötigen einen gesicherten Data-Governance-Rahmen, um erfolgreich zu sein. Data Governance zielt darauf ab, widerstreitende Interessen an der Erhebung und Wiederverwendung von Daten auszugleichen. Dabei gibt es Überschneidungen mit anderen Governance-Bereichen wie Smart-City- oder Corporate Governance. Die verschiedenen Governance-Ansätze müssen daher durch geeignete Strukturen über die normative, organisatorische und technologische Ebene synchronisiert werden.
Das Projekt entwickelt Data-Governance-Konzepte über zwei Ansätze:
Induktiv (bottom-up): Data-Governance-Konzepte werden am Anwendungsbeispiel einer datengetriebenen Luftqualitätsmanagement-Lösung entwickelt, wobei Ansätze zur gemeinwohlorientierten Steuerung erarbeitet und im Dialog mit den Bürger:innen, bezirklichen Fachämtern und zuständigen Senatsverwaltungen konkretisiert, angewandt und optimiert werden. Diese werden dann generalisiert, an weiteren Anwendungsfällen erprobt und verfeinert.
Deduktiv (top-down): Diese Konzepte werden mit Governance-Prinzipien in den Bereichen Smart City, Corporate und Data Governance abgeglichen, wie sie in den jeweiligen Fachdiskursen besprochen werden.
Aus diesem Prozess soll ein Data-Governance-Leitfaden mit geeigneten Verfahren, Rollen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungskriterien entwickelt werden, der Akteur:innen Fragen bezüglich der rechtlichen, organisatorischen und technologischen Dimensionen von Data Governance strukturiert und nachvollziehbar identifizieren, gewichten und beantworten lässt.
Das KWB leitet die Aufschlüsselung der Prozessabläufe und Zuständigkeitsfragen innerhalb des Anwendungsbeispiels. Es hilft auch bei der theoretischen Einordnung der behandelten Thematiken. Darüber hinaus unterstützt es bei der Durchführung von Konsultations- und Beteiligungsprozessen.
Mit dem Projekt Data Governance leisten das KWB und seine Projektpartner einen entscheidenden Beitrag für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors. Das Projekt konzentriert sich auf die datenbezogenen Aushandlungsprozesse, die Smart Cities zugrunde liegen. Diese Prozesse werden nicht nur effizienter gestaltet und erklärbar gemacht, sondern auch schärfer auf die Sicherung des Gemeinwohls ausgerichtet.
