Einträge von Arzneimittelrückständen in die aquatische Umwelt des Einzugsgebiets der Ostsee stellen ein wachsendes Problem dar. Nicht nur wirken sich die Einträge negativ auf die aquatische Umwelt aus, sondern sie können auch im Grundwasser und damit langfristig im Trinkwasser landen. Im Rahmen des Projekts CWPharma wurden Eintragspfade dieser Stoffe in die Ostsee, sowohl über reguläre Verwendung als auch über unsachgemäße Entsorgung, im Rahmen eines umfangreichen Screeningprogramms identifiziert und modelliert. Gleichzeitig wurde auch untersucht, mit welchen technischen, aber auch nicht-technischen Maßnahmen eine Reduzierung dieser Stoffe erreicht werden kann. Die Ergebnisse wurden in mehreren Leitfäden mit Handlungsempfehlungen für Behörden, Kläranlagenbetreiber sowie politische Entscheidungsträger dokumentiert.
Im Rahmen des Nachfolgeprojekts CWPharma 2 werden die im Leitfaden zur weitergehenden Abwasserreinigung beschriebenen vier Module zur erfolgreichen Planung bzw. Optimierung einer Anlage zur Spurenstoffentfernung an mehreren Standorten in der Praxis umgesetzt. Die Ergebnisse zur Umsetzung der jeweiligen Module werden in Berichten veröffentlicht und können so als Vorlage für andere Kläranlagen genutzt werden. Durch die Ergänzung des Leitfadens mit Praxisbeispielen wird ein Wissenstransfer erzielt, der die Implementierung solcher Technologien im Ostseeraum unterstützt, um so mittelfristig die API Emissionen in die Umwelt zu reduzieren.
Das Projekt CWPharma 2 wird von neun Projektpartnern aus sechs Ostseestaaten getragen und von der Universität Aarhus (Dänemark) koordiniert. Das KWB ist für die Leitung des Arbeitspakets zur Implementierung der CWPharma Ergebnisse zuständig.