Untersuchung der technischen Nutzungsdauer von Schlauchlinern

Der vorliegende Forschungsbericht befasst sich mit den derzeitigen Unsicherheiten bezüglich der technischen Nutzungsdauer und des Alterungsverhaltens der gängigsten Renovierungsmethode in Kanalnetzen, dem Cured in Place Pipe (CIPP) Schlauchlining. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer fundierten Datengrundlage für eine Schlauchliner-Überlebenskurve für die Anwendung in Alterungsmodellen. Das methodische Vorgehen umfasst (i) eine Literaturrecherche, (ii) Interviews mit Kanalsanierungs-Expert:innen sowie (iii) eine Auswertung von Daten der Berliner Wasserbetriebe zur Erstellung einer aktualisierten und geeigneten Datengrundlage für die Überlebenskurven. Dabei zeigen sich in der Auswertung der Literatur und den Interviews mehrheitliche Schätzungen der Nutzungsdauer von Schlauchlinern von über 50 Jahren. Die Untersuchung zeigt jedoch auch, dass diese von vielen Faktoren beeinflusst ist und ein Mangel an belastbaren Daten besteht. Weitere Untersuchungen an langjährig betrieben Schlauchlinern sind daher zwingend notwendig. Der Einbau, insbesondere der Aushärtungsprozess hat sich als Haupteinfluss für Defekte und Mängel an Schlauchlinern gezeigt. Eine Standardisierung der Schadenserfassung und Zustandsbeurteilung von schlauchlinerspezifischen Schäden sowie die Etablierung zerstörungsfreier Inspektionsmethoden sind erforderlich, um das Alterungsverhalten zukünftig besser zu verstehen. Empfehlungen umfassen die Verbesserung der Datenerhebung während des Betriebs, Ein- und Ausbaus von Schlauchlinern, die Erweiterung der Qualitätssicherung beim Einbau, sowie die Untersuchung von Schadenseinflüssen auf die Nutzungsdauer und den Erfahrungsaustausch zwischen Betreibern.

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